In unseren Schulen wird „Informatik“ gelehrt. So zumindest drücken sich Bildungspolitiker aus. Was in unseren Schulen und im Lehrplan 21 aber als Informatikunterricht oder allenfalls Medienbildung daherkommt, ist das Lernen des Umgangs mit Softwaresystemen wie Word, Excel oder PowerPoint. Die Bedienung dieser Programme ist immer wieder veraltet und besteht hauptsächlich im Auswendiglernen von bestimmten Befehlsabläufen. Bei einer Erhebung haben bloss zwei Prozent der befragten Jugendlichen, die eine solche Anwenderschulung machten, diese als nützlich bezeichnet. Am meisten profitiert Microsoft und nicht die Lernenden von dieser Bildungspolitik.
Leider sieht es auch jetzt nicht danach aus, dass unsere Bildungspolitiker diesen dürftigen Pseudoinformatikunterricht durch fundierten Informatikunterricht ersetzen wollen. Die verschiedenen Anbieter von „Computerführerscheinen“ und „Anwenderzertifikaten“ wird’s freuen!
Andere Politiker – vielleicht aber auch dieselben – geben sich überzeugt, dass in der Schweiz, um im globalen Markt der Informatik wahrgenommen zu werden, in der Ausbildung, in der Generierung von Wissen, grosse Anstrengungen unternommen werden müssten. Unsere Grundausbildung merkt leider nichts davon.
Es empfiehlt sich, mit dem Programmierunterricht bereits auf der Basisstufe zu beginnen. Programmieren bedeutet, eine Maschine zu steuern. Dazu muss man ihr eine eindeutige und unmissverständliche Beschreibung der gewünschten Tätigkeit mitteilen. Damit würde nicht nur das Verständnis für Informatik und Algorithmik gefördert, sondern Kommunikation mit dem Schwerpunkt Exaktheit und Prägnanz stark gefördert.